Direkt zum Hauptbereich

SIIIIIIIIEG!!!


Am Sonntag, den 6.4., war der Tag gekommen, auf den wir uns schon lange vorbereitet hatten. Da schon früh abzusehen gewesen war, dass es für einen sicheren Klassenerhalt nicht reichen würde in dieser Saison, stellten wir uns frühzeitig auf das unumgängliche Relegationsturnier ein. Dass wir, trotz einer eindeutigen Schlusslichtplatzierung in der Tabelle, ein Recht auf die Relegation hatten, lag an Schwedt, die sich bereits vor der Saison aus der Brandenburgliga zurückgezogen hatten und damit quasi Letzter geworden waren.

Zur Relegation ging es ab nach Erkner. VSV Erkner II und VC Teltow Kleinmachnow waren jeweils Dritte in der Landesliga Süd, bzw Nord geworden und hatten sich durch Verzicht der Zweitplatzierten für die Relegation qualifiziert. Gegen Erkner II hatten wir in der Pokalqualifikation bereits gespielt, damals noch 2:0 verloren. Teltow war uns von der Spielweise her bis dato nicht bekannt.

Nach der Auslosung stand fest, dass wir das erste Spiel gegen Teltow bestreiten würden. Wir waren beinahe vollständig angereist, 12 Leute standen auf dem Spielprotokoll. Mit uns gekommen war ein quantitativ eher geringerer, dafür aber qualitativ umso hochwertigerer Fanclub. Danke für euren Einsatz!

Himmel, waren wir im ersten Spiel nervös. Aber wirklich alle. Im ersten Satz zeichneten wir uns durch kontrolliertes Chaos auf dem Spielfeld aus, zeigten lange nicht das, was wir konnten. Lediglich Jule über die Außenposition macht ihre Sache konstant gut, wie auch am gesamten Spieltag.

Dass wir dennoch den Satz mit 25:18 gewannen, lag auch an den vielen Eigenfehlern des Gegners, die zwar einige große Angreiferinnen und eine sehr gute Zuspielerin hatten, aber insgesamt zu unsicher agierten. Die Angriffe waren selten hart, was Marcel öfters zum verzweifeln brachte, da wir uns zunächst trotzdem zu sehr einbuddelten in der Abwehr. Allerdings muss man sagen, dass wir, auch wenn wir nicht auf unserer Höhe waren, immer noch einigermaßen Volleyball spielen können.

Der zweite und dritte Satz ging ebenfalls relativ eindeutig mit 25:18 und 25:17 an uns. Nach und nach wurden wir sicherer, erinnerten uns wieder an das Spiel Volleyball und wie man das macht. Die Abwehr wurde entspannter, da sie feststellte, dass Teltow zwar große Geschütze aufgefahren hatte, gegen uns aber eher mit Pfeil und Bogen kämpfte. Gepritschte Bälle, die vorher eher nach dem Prinzip „Du? Ich? Nee, nimm du; oder soll– oh. Zu spät“ behandelt worden waren, wurden urplötzlich auch genommen, die Bälle von uns auch öfter mal mit Schlagtechnik über das Netz gebracht anstatt mit Pritschen, die Aufschläge gingen nicht mehr so häufig ins Aus.

Kurz: Auch wenn wir uns unserer Sache nie wirklich sicher waren, stand ein – nach den Punktständen zu urteilen eindeutiges – 3:0 für uns auf dem Spielprotokoll. Yippieh yippieh yay!



Durch unserer Sieg ging es gleich danach weiter. Heimmannschaft Erkner, ebenfalls mit 12 Spielerinnen präsent, hatte einiges an Publikum aufgefahren. Da die Spielhalle eine recht kleine Ein-Feld-Halle war, kam die Trommel und die rund 40 Zuschauer auch gut zur Geltung. Wir hörten uns auf dem Spielfeld selber nicht mehr und klatschten vor dem Anpfiff vermutlich jeder einen anderen Rhythmus – aber das störte wenig.

Erkner war ein anderen Kaliber als Teltow, jedenfalls an dem Tag. Die Angriffe waren besser (besonders die Kapitänin hämmerte über die Außenposition einige schöne Bälle ein), die Abwehr stand sehr gut und wehrte viele unserer Angriffe entspannt ab. Aber durch das insgesamt höhere Niveau ließen auch wir uns mitziehen und spielten sehr viel schöneren Volleyball als im ersten Spiel des Tages.

Anne machte – nun ja, vielleicht nicht das Spiel ihres Lebens (es folgen schließlich noch viele weitere in der Zukunft), aber auf jeden Fall eines der besten der gesamten Saison. Jule brachte den Gegner durch eine stabile Abwehr und gut platzierte Angriffe zum Verzweifeln. Sophie trieb diese Verzweiflung durch einige Netzroller in kniffligen Situationen noch auf die Spitze. Celina machte das, was sie am besten kann, und hämmerte auf den Ball, wann immer es ging. Auf Janas Annahme war Verlass, ebenso auf die Abwehr. Marie stabilisierte die Annahme noch weiter und hätte wohl am liebsten das ganze Feld abgedeckt. Janine hatte etwas mit dem Boden zu kämpfen, holte aber sonst jeden Leger vorne entspannt ab und stand auch bei härteren Angriffen gut. Alles in allem – es lief.

Erkner gab gefühlt zum Schluss auch mehr oder weniger auf, spielte sehr ineffektiv viele Hinterfeldangriffe. Und so gingen die Sätze dann auch mit 25:17, 25:17 und 25:16 an uns. Zwei 3:0-Siege (in Worten: Drei-zu-Null-Siege) – wann hatten wir das das letzte Mal gehabt? Also, Leute: Wirklich ein verdammt gutes Gefühl. Könnte man gerne öfter mal haben.





Im letzten Spiel gewann Teltow (für uns überraschenderweise) mit 3:1 gegen Erkner.

Damit haben wir uns (mit Hilfe des USV Potsdam, die durch ihren Relegationssieg zur Regionalliga einen weiteren Platz in der Brandenburgliga geschaffen haben) recht eindeutig für eine weitere Saison in der Liga qualifiziert.

Danke, Team, für eine lehrreiche, nicht immer einfache Saison mit euch, in der man trotzdem zusammen durch Dick und Dünn gegangen ist. Danke auch für manchen Abend beim Griechen oder Italiener und diese und jede Aktion außerhalb der Halle. Danke, Marcel, für jeden Tropfen Schweiß, den wir bei 35 Grad Lufttemperatur beim Trainingslager vergossen haben und jede Minute Muskelkater, den wir wegen den verdammten Ausfallschritten gehabt haben. Danke für all die Zeit, die du in uns investiert hast, die ganzen Nerven, die dich unser „Ja, aber...“ oder sonstigen Widerspruch und manchmal fragwürdigen Aktionen gekostet haben. Danke an Matze, der uns nicht nur bei Trainingslagern gescheucht, sondern auch auf andere Weise unterstützt und an uns geglaubt hat. Oh, und außerdem bei jedem Sieg in der Liga anwesend gewesen ist ;-) (was natürlich auch für Martin gilt!). Danke an alle, die uns zu Spieltagen begleitet haben oder bei Heimspielen den Weg in die Halle gefunden haben. Danke an unserer Vorstand, besonders Matthias Rönnicke.

Wir hoffen natürlich, nächste Saison mehr Positives berichten zu können, was Punkte in der Liga betrifft. Aber ansonsten gilt weiterhin, wir werden dafür arbeiten und uns verbessern, wo es geht – als „Ein Team“!



Es spielten: Janine F., Juliane F., Jana K., Marie B., Celina K., Sophie H., Sophie P., Anne G., Jeanette H., Heike S., Franziska J., Lena M.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Wir sind eeeeein Team! … und schön!

Ein strahlend schöner Wintertag im Januar und natürlich haben wir nichts Besseres vor, als uns im altehrwürdigen Motordrom zum nächsten Punktspieltag in der Landesklasse Nord zu treffen. Abgesehen davon, dass es in dieser Halle nicht so laut wird, erwies sie sich aufgrund der großzügigeren Platzverhältnisse als weitaus kinderfreundlicher als die ebenfalls bekannte Biberhalle (Bewerbungen auf den Job als BabysitterIn bitte an den Abteilungsvorstand, Arbeitszeit circa acht Samstage pro Saison). Fachkräftemangel ist ja nun in Deutschland kein unbekannter Begriff und auch uns hat es erwischt.  Ani aalt sich noch immer in der Sonne (siehe Spielbericht vom letzten Wochenende), Anne krank,  Betti und Racine verletzt, Janine und Patti arbeitstechnisch unterwegs – da wird es schon langsam  mau. Also musste Zeisi ganz tief in die Trickkiste greifen… So sah denn unsere Mannschaft folgendermaßen aus: Effi – wie immer der Kopf der ganzen Bande und Herrin über Gut und Böse. Mella (Ma

Aus, aus, das Spiel ist aus.

Die Stimmung ist am Nullpunkt. Die Gesichter ausdruckslos. Die Blicke leer. Gelegentlich tropft eine Träne herunter. Die Schultern hängen. Irgendwo kullert langsam ein Ball über den Boden, bevor er irgendwann in einer Ecke liegenbleibt. Der informierte Leser hat erkannt: Hier kann es nur um eine Beschreibung des kommenden Saisonstarts in der Brandenburgliga gehen. Denn es fehlt eine Mannschaft, eine Mannschaft, die nicht auf dem Auf- oder Abstiegsplatz stand. Eine Mannschaft, bekannt für ihren Kampfgeist, ihre Willenskraft, ihre nachahmungswürdigen Schiedsrichterleistungen, ihre Eleganz und ihre bemerkenswerten Aufwärmungschoreographien: Motor Hennigsdorf I meldet sich aus dem Spielbetrieb ab. Und das nach dem besten Saisonergebnis, das die Mannschaft je einfahren konnte: einem vierten Platz in der Brandenburgliga. Man soll halt gehen, wenn es am schönsten ist. Es zeichnete sich bereits in der vergangenen Saison ab. Wir waren zu wenig Spielerinnen, um Ausfälle aufgrun

Knappe Besetzung = knappe Spielkünste? Von wegen!

Einer für alle – alle für einen E in aufregender Spieltag gegen die Landesligisten Werderaner VV und VC Fortuna Kyritz stand an. Die Hinfahrt - man könnte beinahe von einer Hinreise sprechen, da die Fahrtzeit 1:15 h betrug - wurde am 22.02. früh morgens angetreten. Dementsprechend waren die meisten von uns noch ziemlich müde, aber trotzdem gut gelaunt, als wir durch kuriose Ortschaften wie Dabergotz, Kerzlin oder Bückwitz fuhren und auch einen Blick auf die Dosse erhaschen konnten. Man sollte vielleicht noch erwähnen, dass sich die geringe Besetzung unseres Teams in den letzten Wochen nicht gerade verbessert hatte. Somit bestand das angereiste Team aus unserem Trainer Zeisi, Edel‑Fan Norbert und uns 7 Spielerinnen, unter denen sich keine feste Passspielerin befand. Zugegeben waren das nicht die allerbesten Voraussetzungen, aber wir gingen den Spieltag unvoreingenommen und motiviert an. Also hieß es nach Ankunft im nördlichsten Standort der Landesliga, im abgelegenen Kyr