Es stand der vierte offizielle "Spieltag" dieses Jahres an und
damit für viele von uns das fünfte von sechs Wochenenden in diesem Jahr, die
für Volleyball reserviert waren. Diesmal jedoch waren es weder unsere nun
bereits bekannten Gegner aus der Landesliga Nord noch irgendeine Mix-Truppe,
die uns auf der anderen Seite des Netzes gegenüber standen…
Im Rahmen der Qualifikationsrunde für den Landespokal
reisten wir mit einem Kader von acht Spielerinnen, einem Trainer und zwei Fans (wie immer herzliches Dankeschön!) nach Eisenhüttenstadt, wo wir neben dem Gastgeber noch die „Red Cocks“ aus
Frankfurt (Oder) treffen sollten. Besonders interessant würden diese Spiele sein, da es sich bei Eisenhüttenstadt nicht nur um unseren Rivalen für
die Teilnahme am Landespokal, sondern gleichzeitig auch den ersten der
Landesliga Süd handelte. Damit war es also auch ein Gegner, den wir voraussichtlich
nächste Saison wieder sehen werden.
Alles in allem also Grund genug, in aller Herrgottsfrühe am
Samstag aufzustehen. Der Morgen war eh im A…, äh, Eimer, also beschlossen wir, uns zu
einem Team-Frühstück bei Stephi zu treffen und das Beste daraus zu machen. Wenn schon, denn schon! Das
hat sich sehr bewährt, muss also bei Gelegenheit wiederholt werden (auch wenn
vielleicht nicht gerade auf dem Weg nach Eisenhüttenstadt).
Wir kamen pünktlich an und betraten die sehr schöne Halle, in der zu diesem Zeitpunkt sympathischerweise noch die Musikboxen die dominante Geräuschquelle waren. Was auch immer genau die Schuld trug (wir haben arg die
selbstgemachte Marmelade in Verdacht), jedenfalls befanden sich Jule, Sophie
und Caro augenblicklich im Tanzmodus. Das war ganz gut, denn nach
der Auslosung starteten wir gleich das erste Spiel gegen Eisenhüttenstadt.
Es zeigte sich schnell, dass auch der erste der Landesliga Süd viele Punkte mit guten Aufschlägen macht. Und zwar so guten, dass wir am Anfang ein paar Bälle zur Eingewöhnung brauchten. Wir selber schlugen aber auch nicht schlecht auf und während sich unsere Annahme nach ein paar Bällen besonders durch Lina eingestellt hatte, brauchte Eisenhüttenstadt da wesentlich mehr Zeit. 14:8 und 21:13 lauteten die Zwischenstände - und dennoch hatten wir nie das Gefühl, dass das hier eine sichere Kiste gewesen wäre. Das war auch berechtigt, denn obwohl wir beim 24:14 den ersten Satzball hatten, hörten wir plötzlich einfach auf zu spielen. Bei 24:18 nahm Ossi dann doch noch eine Auszeit. Wir machten den Punkt letztendlich (Endstand 25:20)– hatten aber dafür gesorgt, dass Eisenhüttenstadt wieder drin war.
Der zweite Satz gestaltete sich ähnlich. Die Spannung ließ auch jetzt nicht nach, denn es war klar, dass selbst fünf Punkte Vorsprung
nicht unbedingt etwas von Dauer waren. Doch Effi schoss sich langsam auf Shots auf den
Marktplatz ein, Ronja spielte mit dem Block während Stephi ebenjenen ein ums
andere Mal ignorierte und über den einfach drüber schlug - selbst, als der Gegner es mit einem Dreierblock probierte. Fazit war ein 25:21
Sieg.
Im dritten Satz änderte sich wieder nichts. Der Druck blieb hoch, denn die Mädels aus Eisenhüttenstadt, die zum größten Teil noch sehr
jung waren (teilweise bekannt aus der U20-Mannschaft) nutzten jede ihnen
überlassene Chance. Wir waren durch die zwei gewonnenen Sätze jedoch wieder
etwas lockerer geworden und so mussten wir uns zum Schluss nochmal ziemlich
zusammenreißen, bevor wir das Ding mit 27:25 und damit auch das Spiel mit 3:0
nach Hause fuhren.
Im zweiten Spiel traten die Red Cocks, die derzeit
Tabellenfünfter der Landesliga Süd sind, gegen ihren Tabellenführer an. Wir
erwarteten eigentlich ein schnelles Spiel, denn schon beim Einspielen und
-schlagen zeigte sich, dass die Red Cocks da lange nicht so gut aufgestellt
waren wie Eisenhüttenstadt.
Eigentlich. Es ist immer noch nicht bekannt, was mit
Eisenhüttenstadt passiert ist, jedenfalls waren sie nicht wieder zu erkennen. Vielleicht lag es daran, dass nur der erste aus der Quali am Landespokal teilnehmen darf und sie sich daher wenig Chancen ausrechneten. Warum man allerdings derart emotionslos auf das Feld gehen muss, anstatt nochmal ein schönes Spiel zu machen, hat sich uns noch nicht offenbart.
Hohen Wiedererkennungswert jedenfalls hatte die Trommel, die die Heimmannschaft mit sich trug und ordentlich von der eigenen Bank aus benutzte (ohne bei der eigenen Mannschaft für mehr Stimmung zu sorgen). Das Einzige, was da mithalten konnte, war die Tröte, die die Fans bei hatten.
Hohen Wiedererkennungswert jedenfalls hatte die Trommel, die die Heimmannschaft mit sich trug und ordentlich von der eigenen Bank aus benutzte (ohne bei der eigenen Mannschaft für mehr Stimmung zu sorgen). Das Einzige, was da mithalten konnte, war die Tröte, die die Fans bei hatten.
Es wurde natürlich ein 5-Satz-Spiel. Die Red Cocks gewannen den ersten, vierten und fünften Satz und wir haben danach bestimmt alle doppelt so laut geredet, da uns der vorübergehende Tinnitus das Hören leicht erschwerte
Damit starteten wir in das letzte Spiel des Tages. Erneut
mussten wir uns erstmal wieder an unseren Gegner gewöhnen und hingen lange
hinterher. Bei 4:8 nahm Ossi eine Auszeit. Die Red Cocks waren die reinste Gummiwand mit sehr guten Aufschlägen
und selten mussten wir uns einem fremden Spiel so sehr anpassen wie in diesem.
Das hatte zwar viele schöne Rettungsaktionen und lange Spielzüge zur Folge, war aber in Summe eher
ineffektiv. Erst zum Schluss hatten wir uns so weit gefangen, dass wir den Satz, in dem wir mit 20:22 zurück lagen, doch noch mit 25:23 gewannen.
Im zweiten Satz sah das Ganze schon etwas besser aus,
besonders Caro punktete mit super Aufschlägen. Effi war auch weiterhin sehr
konstant und zeigte Köpfchen und Sophie legte wahrscheinlich von allen die längste Strecke zurück,
während sie vorne fleißig hin und her sprintete. So war es definitiv verdient,
dass wir diesen Satz mit 25:15 gewannen.
Der dritte Satz war dann entspannt. Unser Gegner hatte
weitestgehend aufgegeben, es gab nur noch wenig nennenswerte Aktionen. So war
dieser Satz noch schneller vorbei und wir verabschiedeten uns mit einem 25:8.
Fazit des Tages: Was Aufschläge und Angriffe betrifft,
hatten wir es mit zwei ebenbürtigen, wenn nicht streckenweise überlegenen
Gegnern zu tun. Was uns den Sieg einbrachte war die bessere Annahme und Abwehr
sowie eine sehr stabile und gute Stimmung. Und genau das sollte Volleyball ja
auch sein – gewinnen tut eben nicht das Team mit den besten Individualspielern,
sondern das mit der besten Teamleistung.*
* so lange die Leistung generell noch vergleichbar ist
natürlich ;-)
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