Es war 9:00 Uhr Samstagmorgen und wir standen nach einer einstündigen Autofahrt in der Marienberghalle in Brandenburg. Der Gastgeber an diesem Punktspieltag war der VC Blau-Weiß Brandenburg II. Der zweite „Gast“ und unser erste Gegner waren die Mädels des VC Blau-Weiß Brandenburg I. Da wir bei unserer letzten Begegnung nur mit einem 3:1 gegen uns aus der heimischen Halle gingen, war der Aufstieg in die Brandenburgliga für die ersten Damen aus Brandenburg gewiss. Dennoch wollten wir noch einmal alles geben. Was hatten wir schon zu verlieren??? Brandenburg I setzte sich auch nur mit wenigen Punkten ab, sodass alles drin war. Doch Pustekuchen: Vor allem die gegnerische Nummer 4 haben wir nicht unter Kontrolle bekommen. Ihre gelegten Bälle direkt hinter den eigenen Außenblock wurden fast zu 100% in einen Punkt verwandelt. Von außen hieß es immer wieder: Brust raus und nicht den Kopf hängen lassen, aber es half nichts. So verloren wir mit 17:25 Punkten.
Auch aus dem
zweiten Satz sollten wir nicht als Sieger herausgehen. Lange Zeit war es ein
Kopf an Kopf Rennen, wir übernahmen sogar stellenweise die Führung: zeigten
eine gute Annahme, Verteidigung und ein paar Variationen im Angriff. Doch dann
fehlte plötzlich der nötige Wille und die nötige Konzentration und Spannung im
Körper. Vor Allem beim Aufschlag zeigten wir wieder enorme Schwächen. Der
Punktestand war mit 21:25 gegen uns zwar knapper, aber gereicht hat es eben
nicht.
Also hieß es
nun: Nochmal die Pobacken zusammen kneifen und wirklich ALLES geben. Unser
Kampfeswille war groß – doch der des Gegners eben auch. Ohne einen gewissen
Punkteabstand können wir unseren Stiefel nicht durchziehen, haben wohl Angst
druckvolle Aufschläge zu spielen (Hauptsache übers Netz), finden keine
innerliche Ruhe und Selbstverständlichkeit das zu zeigen, was wir eigentlich
können: Volleyball spielen. Aber auch das gehört zum Sport dazu und so mussten
wir uns eben erneut damit zufrieden geben, dass wir aus diesem Satz nicht mit
einem Sieg hervorgehen konnte (25:27).
Das zweite
Spiel fand zwischen den Brandenburger Mannschaften statt. Da dies eine
Auseinandersetzung zwischen dem Erst- und Letztplatzierten der Landesliga Nord
war, versprach es ein recht eindeutiges Spiel zu werden. Matthias Grawe (Trainer
von Brandenburg I) sah es wohl eher als Trainingsspiel zum Aufbau und zum
Sammeln von Spielerfahrung für einige seiner Spielerinnen. Doch die jungen Mädels
schlugen sich recht gut: Der Block und die Feldabwehr standen stellenweise hervorragend.
Nur beim Angriff schwächelte das Team und so gelangten die meisten Bälle nur
gepritscht und ohne viel Druck übers Netz. Hervorzuheben ist die Stimmung der
noch sehr jungen Mädels und ihres Trainers, die trotz einer sich anbahnenden
Niederlage von außen betrachtet sehr positiv ausfiel. Wie viel das ausmachen
kann, zeigte sich in der Tatsache, dass Mattse dann doch einige seiner
erste-Kader-Spielerinnen einwechseln musste, weil Brandenburg II stellenweise
sogar die Führung des Satzes übernahm. Schlussendlich fiel das Ergebnis
erwartungsgemäß 3:0 für Brandenburg I aus.
Ausgehend
von dieser Leistung galt es für uns, nun konzentriert und
mit eindeutigen Aktionen den Sieg für uns klar zu machen. Ossi sah diese
Begegnung als Möglichkeit ein bisschen mit dem herum zu probieren, was wir im
Training schon lange üben.
Im ersten
Satz sah dies auch gut aus: schon früh konnten wir uns mit einem recht großen Punktevorsprung
absetzten. Genau wie im Spiel Brandenburg I gegen II kamen die meisten Bälle
nur gepritscht zurück, sodass wir wenige Blockaktionen hatten. So hatten wir
die Gelegenheit aus einer guten Annahme heraus Schussbälle über die
Außenangreifer zu spielen oder vermehrt die Hinterfeldspieler in den Angriff
einzubinden. Der Satzsieg ging mit 25:5 Punkten eindeutig an uns.
Im zweiten
Satz erzielten Jule B. und Jule F. durch ihre Aufschlagserien insgesamt die zum
Satzsieg notwenigen 25 Punkte: teilweise direkt, teilweise durch eine schlechte
erste Annahme des Gegners– der Ball kam dadurch selten zurück in unser Feld.
Auch die Auszeiten bei 0:10 und bei 2:19 sollten die Jules nicht aus ihrer
Konzentration bringen ;-) So gewannen wir den Satz wieder sehr eindeutig mit
25:2 Punkten.
Im dritten
Satz war dann plötzlich der Wurm drin. Nun ja… Die Punkte aus den beiden Sätzen
zuvor, kamen größtenteils dadurch zustande, dass der Gegner die Fehler gemacht
hatte. Dann fingen die Mädels an um jeden Punkt zu kämpfen. Unsere Probleme
beim Aufschlag und aufkommende innerliche Anspannung machten uns zusätzlich
einen Strich durch die Rechnung. Aber auch solche Spiele müssen gewonnen werden
und es zeigt sich so die Fähigkeit eines Teams sich nochmal gegenseitig zu
motivieren. Dann ein Schockmoment: Eine gegnerische Spielerinnen klagte nach
einer Blockaktion über starke Schmerzen im Fuß. Da nur 6 Spielerinnen ins
Protokoll eingetragen waren, musste der Trainer einen Wiederherstellungszeit beantragen
… Wir nutzen die Gelegenheit uns mit einem kleinen „Fang-mich“-Spiel wieder
ordentlich aufzuheizen und holten den Satz- und Spielsieg mit 26:24 Punkten.
Es spielten:
Racine R., Jule B., Anne G., Lena M., Ronja S., Sophie P., Franzi J., Heike S., Jule F. Mella
K. Ein Dank an unsere Trainer: Ossi und Thommy, sowie an all die Mitgereisten!
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