Diesen Samstag ging es in die zweite Runde unser
diesjährigen Saison. Soll heißen: alle gegnerischen Teams, die wir bis jetzt
getroffen hatten, würden wir nun zum zweiten Mal treffen. Bilanz bis jetzt:
Absolut unvermöbelter, glorreicher Endgegner und vor allem Erster der Tabelle.
Läuft bei uns!
(… naja, da kann man ja mal kurz ausrasten, gel?)
Zurück zum Samstag. Wir begrüßten in der Biberburg den SV
Electronic Hohen Neuendorf und Zepernick II bei Kaffee und Brötchen. Bei den
Zepernickerinnen gab es ein paar unbekannte Gesichter, da einige Mädels aus der
Jugendmannschaft nach oben gerückt waren.
Das erste Spiel des Tages ging los – und war auch rasch
wieder vorbei. Hohen Neuendorf wirkte zwar etwas müde, spielte aber souverän
den eigenen Stiefel runter. Anfangs hochmotiviert, fielen die Gesichter
der jungen Zepernickerinnen nach und nach in sich zusammen, bis zum Ende des
dritten Satzes kaum
noch einer von ihnen ein kleines Lächeln entlockt werden konnte. Schade
eigentlich. Ihr habt gut gespielt, Mädels!
Im zweiten Spiel traten wir ebenfalls gegen Zepernick an. Wir
waren hochmotiviert und hatten Lust, zu spielen. Mit „Wir“ meine ich allerdings
keinen Sechser plus einer Hundertschaft an Auswechselspielern. Im Gegenteil:
Die Wechselbank bog sich nicht gerade unter dem Gewicht der einzelnen Spielerin,
die wegen ihrer Knieprobleme nicht mal springen konnte. Optimale
Voraussetzungen also, um in einen solchen Spieltag zu starten.
Trotzdem lief es sehr gut. Wir konnten unsere Spielzüge
runterspielen, standen gut in der Annahme und Abwehr. Zepernick dagegen hatte
Probleme in Annahme und interner Absprache, sodass der eine oder andere Ball
ungenutzt zu Boden ging. Der Satz ging dann 25:6 an uns.
Beim zweiten Satz wollten wir direkt nachlegen. Jetzt bloß
nicht nachlassen! Gerade, wenn der Punktestand des ersten Satzes so eindeutig
aussieht, besteht die Gefahr, sich einlullern zu lassen und am Ende alt
auszusehen! Also pushten wir uns, übten weiterhin Druck aus und begingen nicht
den Fehler, Zepernick zu unterschätzen. Wir kannten sie noch vom ersten
Spieltag in ihrem Kampf gegen Hohen Neuendorf: Wenn man diese Mädels ihr Spiel
spielen ließ, konnten sie einen überrollen.
Wir hielten unser Niveau konstant oben, machten wenig
Eigenfehler und erreichten so einen Sieg 25:4.
Der dritte Satz ist dann auch recht schnell erzählt.
Zepernick kämpfte weiterhin mit ihrer Annahme und Abwehr, während wir
versuchten, unser Spiel bei gleichem Niveau durchzubringen. Zwischendurch
brachte Zepernick ein paar sehr starke Aufgaben rüber, die uns direkt von der
Hand an die Wand knallten. Letztendlich konnten wir diesen Satz aber mit 25:11
einfahren und uns ein paar weitere Punkte auf dem Weg Richtung Brandenburgliga
sichern.
Das dritte, gleichermaßen herbeigesehnte wie
entgegengezitterte Spitzenspiel des Tages gegen unseren Nachbarn Electronic
ging los. Diesmal liefen unsere Spielzüge nicht so reibungslos wie gegen
Zepernick – da kamen plötzlich ganz andere Granaten übers Netzt geflogen, an
die wir uns erstmal gewöhnen mussten. So stand es auf einmal 6:1 gegen uns und
wir guckten dumm aus der Wäsche. Dann fingen wir uns, brachten Annahme und
Block auf Vordermann und siehe da, bekamen auch ein paar Angriffe durch.
Trotzdem jagten wir diesen fünf/sechs ersten Punkten den weiteren Satzverlauf
nach, sodass es zu horrenden Spielständen wie 9:3, später 15:9 und 17:11 kam.
Bis … ja, bis wir ein paar super Aufschläge servierten und bei Hohen Neuendorf
die Annahme einbrach. Punktestand 19:19. Da ging noch was!
Das dachte sich der Trainer von Electronic leider auch und
nahm direkt eine Auszeit. Danach flog uns der nächste Aufschlag um die Ohren.
Boom, Hand, Wand. Ok, nicht so schlimm, nächster Ball. Boom, Ass. 22:19. Ossi
nahm eine Auszeit. Rief uns nochmal zur Ordnung. Annahme können wir doch, oder?
… Leider nicht ausreichend. Nach ein paar weiteren
Spielzügen stand das Ergebnis fest: 25:21 für Electronic.
Aber nicht verzagen, ab in den zweiten Satz. Diesmal lief es
wie am Schnürchen. Hohen Neuendorf hatte Probleme mit unseren Aufschlägen und
lag schnell 6:2 hinten. Super Annahme- und Abwehraktionen wurden verfolgt von
harten Angriffen und cleveren Blockspielen (gegen den Block von Steffi in den
gegnerischen 50-cm-Raum links außen ist kein Kraut gewachsen – nicht mal, als
die Hohen Neuendorferinnen zum Ende des Spiels sogar dort warteten.)
Wir setzten uns immer mit 4-5 Punkten ab und zogen am Ende
komplett von dannen, sodass wir den Satz mit 25:18 eintüten konnten.
Dritter Satz. Jetzt bloß nicht nachlassen!
Leichter gesagt, als getan. Es ist schwer nachzuvollziehen,
aber irgendwas machten wir schon wieder falsch. Die Hohen Neuendorferinnen
entdeckten ihre Gummiwand-Qualitäten und wir brauchten ewig, bis wir mal einen
Angriff durchbrachten. Die Spielzüge dauerten ewig und waren so
nervenaufreibend wie ein Sonntag-Abend-Krimi. Beim 14:9 nahm Ossi eine Auszeit,
gab uns noch einmal Anweisungen („Lass dich nicht so nach vorne ziehen, die
schlagen nicht in den 3-Meter-Raum!!!“ und „Druck in den Aufgaben!“), sodass
wir auf 12:13 verkürzen konnten. Daraufhin nahm Electronic eine Auszeit und
Fortunas Waage neigte sich wieder auf ihre Seite.
Letztendlich schafften wir es leider nicht und mussten den
Satz 25:17 abgeben.
Es stand also 2:1 nach Sätzen. Höchste Zeit, wieder ein paar
Schippen draufzulegen. Die Sterne standen gut, schließlich befanden wir uns
jetzt wieder auf unserer Gewinnerseite. Wir bissen also die Zähne zusammen und
hörten auf Ossis Worte („Reißt euch zusammen! Dieses Spiel wird ausschließlich
im Kopf gewonnen!“). Sein mentaler Anschubser beschleunigte unsere Schritte.
Wir wurden wieder sicher in der Annahme, konnten wieder den Pass vernünftig
stellen und letztendlich mit einem starken Angriff abschließen. Die Spielzüge
verkürzten sich und ein Punkt nach dem anderen purzelte auf unser Konto, bis
wir letztendlich mit 25:16 den Sack zumachten.
Ein Tie-Break also. Unsere Nerven lagen blank. Nochmal
einatmen, ausatmen, mentale Stärke finden. Vom Gewinn-Niederlage-Rhythmus her
wären wir jetzt wieder mit einer Niederlage dran, aber das kam natürlich nicht
infrage. Wir starteten mutig in den Satz. Hohen Neuendorf lag gleich auf. Jeder
Punkt für uns fühlte sich an wie eine frenetische Siegesfeier, jeder Punkt für
den Gegner wurde mit gebleckten Zähnen quittiert. Wir waren so nah, wir würden
uns jetzt festbeißen und nicht mehr loslassen!
Seitenwechsel. Rüber auf die Siegerseite. Wir lagen leicht
zurück (6:8), trotzdem war es ein Kopf an Kopf Rennen. Wir warfen nochmal alles in den
Ring – und zogen davon. Erst ein, dann zwei und drei Punkte brachten wir
zwischen uns und Hohen Neuendorf. Es war schweißtreibend und aufregend, aber
wir fuhren das Ding nach Hause. Satz und Sieg mit 15:10.
Fazit für den Tag: Es war ein wahnsinnig spannender und
toller Spieltag, der echt Spaß gemacht hat. Wir zeigten mentale Stärke bei
einem gleichstarken Gegner und können echt stolz auf uns sein!
Weiter geht es am Samstag, 10.12 gegen die aktuellen Zweit-
und Drittplatzierten: Luckenwalder Engel und Angermünde.
von links nach rechts: Thommy, Cindy, Lina, Anne, Steffi, Jule, Lena, Ronja, Effi, Ossi
Kommentare
Kommentar veröffentlichen