Direkt zum Hauptbereich

Der Tag, an dem alles gut wurde…

Zu Allererst: Es war ein toller Samstag. Voller Freude und Spaß haben wir als Team den Spieltag bestritten und am Ende wurden wir mit sechs Punkten belohnt. An alle Zuhausegebliebenen nochmal ein herzliches „Dankeschön“ für eure Unterstützung aus der Ferne. Aber nun von Anfang an:

Unser Ziel an diesen Morgen war die Havelauenhalle in Werder; ca. 45min Autofahrt entfernt von Hennigsdorf. Das Wetter war perfekt für einen Tag in der Halle: Nass und kalt… leider war es auch in der Halle noch recht frisch, sodass wir uns nach dem Haarefrisieren direkt ans Aufwärmen machten.
Unser erster Gegner hieß VC Fortuna Kyritz und die sehr deutliche Ansage unseres Trainers Zeisi war: vergesst den vergangenen Spieltag, besinnt euch auf eure Stärken und habt Spaß. Wir kannten Kyritz von der Begegnung in Hennigsdorf. Damals trat die leistungsgeschwächte Mannschaft aus Kyritz in stark dezimierter Zahl an, musste den Spieltag sogar fast absagen. So war es für uns keine allzu große Hürde gewesen, damals drei Punkte zu ergattern.

Auch dieses Mal dachten wir nach der ersten „kleinen“ Aufschlagserie gleich zu Beginn, dass wir sehr gut mithalten und sogar klar dominieren können. Doch sollte alles ganz anders kommen... Am vergangenen Samstag stand uns eine starke Mannschaft aus Kyritz gegenüber. Die Damen hauten starke Aufschläge und Aufschlagserien raus, die unsere Annahme ins Wanken brachte. Die Annahme unseres Gegners war stets dort, wo unser Angriff den Ball platzieren wollte. Der Angriff von Kyritz hingegen landete dafür umso öfter in unserer Feldhälfte. Bei einem Punktestand von 7:11 musste Zeisi deshalb die erste Auszeit nehmen, aus der wir mit etwas mehr Mut und Konzentration wieder aufs Feld kamen.

Doch leider konnten wir den Abstand zu Kyritz nicht verringern, sodass Zeisi die zweite Auszeit bei einem Punktestand von 11:19 gleich hinterher schob. Was auch immer innerhalb dieser dreißig Sekunden mit uns passiert ist… Es war gut so und höchste Zeit. Jeder Punkt wurde noch härter umkämpft und wir übernahmen ab sofort das Ruder. Auch die Auszeiten von Seiten Kyritz' bei den Punktestände 22:18 (gegen uns) und 24:24 juckten uns kein bisschen. Alles, was nun noch gegen uns zu Tage getragen wurde, waren Verzweiflungstaten. Nati und am Ende nochmal unsere liebe Ani brachten uns mit ihren starken Aufschlägen Punkt für Punkt voran. Nach einer Spielzeit von 26 Minuten hieß es: „Wir begrüßen unseren ersten Satz… hallo Satz!!!“ Der Jubel war selbstverständlich riesengroß!!!

Mit diesem positiven Gefühl gingen wir in den zweiten Satz. Tja… was soll ich sagen… Am besten scrollt der Leser hoch zum vorangestellten Absatz, denn das gleiche Drama nahm seinen Lauf: Bis zu einem Punktestand von 8:8 kämpfte jede Mannschaft um jeden Punkt. Kyritz gelang es dann sich mit guten Aufschlagserien abzusetzen. Was lief schief? Die Annahme war gut, unsere flinke Anne stellte tolle Pässe, doch wurden unsere Angriffe letztendlich gut verteidigt und der Gegner konnte seinen Angriff aufbauen. Ich für meinen Teil habe meine ganzen Schlagkünste verwurstet: Linie, mit Winkel in den Dreimeterraum (die zugegeben an diesem Tag nicht sehr von Erfolg gekrönt waren…), lang, kurz… nichts klappt… das war frustrierend! Auch die von Zeisi genommene Auszeit beim Stand von 8:12 führt nur dazu, dass er bei 10:17 gleich noch die zweite nahm. Doch dann: Tadaaa… Knoten geplatzt… Meega-Aufschlagserien von Amy und Nati gaben dem Gegner dann den Rest. Hallo zweiter Satz!

Zum dritten Satz möchte ich mich nicht äußern; den haben wir verloren. Er war knapp, aber verloren. Gefühlt waren wir nicht schlechter als in den Sätzen zuvor, vielleicht war Kyritz einfach besser, vielleicht dachten wir aber auch: „Ach komm, den einen Satz können wir verkraften!“

Jetzt aber bloß nicht übermütig werden… Wir mussten den vierten Satz gewinnen, um mit drei Punkten aus dem Spiel zu gehen! Kyritz war natürlich ebenso hochkonzentriert und -motiviert, denn für sie ging es nun um alles oder nichts. Die gegnerische „1“ machte es uns mit ihren Aufschlägen echt schwer, denn sie wurden sehr kontrolliert in unsere Schnittstellen und an die Seitenlinien geschlagen. Auch ihren Angriffen von der Mitte und aus dem Hinterfeld hatten wir kaum etwas entgegen zu setzten. Bis etwa zur Hälfte des Satzes läpperten sich die Punkte auf beiden Seiten insgesamt irgendwie zusammen. Keine Mannschaft schaffte es, sich so recht ab zusetzten. 

Letztendlich schien unser Wille aber größer zu sein. Ab einem Punktestand von 21:15 verstärkte uns zudem Verena in der Annahme und schwuppdiwupp… Satz Nummer vier war vorbei; natürlich mit Team Motor als Satz-und damit Spielsieger!

Insgesamt kann man sagen, dass Kyritz ein starker Gegner war. Der Sieg kam nicht im Handumdrehen. Wir haben geackert ohne Ende. Wir warfen uns zu Boden, um jeden Ball noch irgendwie vom selbigen zu kratzen. Unsere Absprachen auf dem Feld liefen an diesem Tag sehr, sehr gut. Es wurde gerufen, es wurde sich angeboten und es wurde immer als Team gejubelt. Toll!!!

Im zweiten Spiel des Tages trafen wir auf den Gastgeber. Da unsere liebe Anne die Halle bereits nach dem ersten Spiel verlassen musste, konnte unsere aus langer Krankheitsphase zurückgekehrter Passspielerin Jule zeigen, was sie in der Kürze ihrer Trainingszeit schon wieder auf dem Kasten hatte. Kurz gesagt: das war einiges! Was soll man sagen: Einmal gelernt, nie mehr vergessen! Weiterhin konnte Verena ihre Libera-Fähigkeiten unter Beweis stellen und auch hier mit guten Aktionen im Gedächtnis bleiben. Vor allem im K1 schob sie uns hinten auf die richtigen Positionen und mir war klar, dass ich mich auf ihr richtiges Stellungsspiel verlassen konnte.

Ihr fragt euch, welche Aufgabe unserer sonstigen Libera Mella zugeteilt wurde? Da es beim letzten Spieltag so gut lief, wurde sie kurzerhand auf die Diagonalposition verfrachtet; nur für den Fall, dass Jule mit der Passspielerposition etwas Unterstützung benötigt. Ich denke, dass es ihr auch mal ganz gut tut und viel Freude bereitet, den Ball zu schlagen. Ihre platzierten Angriffe sind schon im Training fies, also warum nicht auch mal im Spiel ihr Potential nutzen? Wie man sieht sind wir flexibel ohne Ende.

Werder war ebenfalls ein starker Gegner. Für mein Empfinden war ihre große Schwäche ihre Abstimmung auf dem Feld. Annahmeschwache Spielerinnen haben wir uns frühzeitig ausgeschaut und versucht, Aufschläge und Angriffe auf sie zu bringen. Das hat in den meisten Fällen auch ganz gut funktioniert. Werders Libera war extrem stark, super flink und gefühlt überall. Bekanntermaßen wird ein Spiel jedoch nicht durch eine einzige Spielerin gewonnen.

Die drei gespielten Sätze liefen gefühlt gleich ab: Punkt rechts – Punkt links – so recht abgesetzt hat sich keiner. Am Ende gingen die Sätze mit 25:20, 25:22 und 25:23 aber immer an uns Motoranerinnen.



Jule spielte ein tolles Spiel. Man merkte gar nicht, dass sie lange pausieren musste. Sie rannte nach allen Bällen und es sollte jedem spätestens nach ihrem zweiten „weeeeg“ klar sein, dass sie an diesem Tag wie nie von der Spielfläche verschwunden spielen wollte und konnte. Mit viel Kraft in den Armen kamen ein paar Pässe eeetwas zu weit nach außen, aber unsere liebe Nati hat sich davon nicht beirren lassen. Sie sprang ihre gewohnten drei Meter in die Höhe und konnte alles mit dem Pass machen, was sie wollte: Block, welcher Block?

Wie im Spiel gegen Kyritz bereits bemerkt, waren meine Außenangriffe am Samstag nicht das beste, dass ich abliefern konnte. Dafür erzielte ich mit meinen Hinterfeldangriffen und meinen einbeinig abgesprungenen Angriffen auf der kurzen vier viele Punkte. Während sich vor allem Ani sonst immer auf die kurz gepritschten Bälle auf die gegnerische Vier konzentriert, schienen sie und auch Jules an diesem Tag die lange eins anvisiert zu haben. Fast 100% ihrer Angriffe – und das waren tolle Angriffe – schlugen sie mit Wucht in diesen Bereich und Werder schaffte es einfach nicht, sich darauf einzustellen. Ich hoffe nur, dass die Hand von Jules das am Ende durchgehalten hat.

Wir waren am Ende des Spieltages alle mega happy und glücklich. Endlich konnten wir wieder zeigen, was wir können und das wurde auch mit wohlverdienten sechs Punkten belohnt. Das anschließende gemeinsame Essen beim Italiener in Werder hat den Tag würdevoll beenden lassen. Es wurde bei gutem Essen gelacht und gequatscht. So kann es weiter gehen…

Danke nochmal an alle Fans, die mit Rassel und lauter Stimme ordentlich Stimmung gemacht haben!


Es haben gespielt: Jule, Anne, Mella, Verena, Ani, Jules, Effi, Nati, Amy
Trainer: Zeisi
Fans: Norbert, Caro, Mathias

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Knappe Besetzung = knappe Spielkünste? Von wegen!

Einer für alle – alle für einen E in aufregender Spieltag gegen die Landesligisten Werderaner VV und VC Fortuna Kyritz stand an. Die Hinfahrt - man könnte beinahe von einer Hinreise sprechen, da die Fahrtzeit 1:15 h betrug - wurde am 22.02. früh morgens angetreten. Dementsprechend waren die meisten von uns noch ziemlich müde, aber trotzdem gut gelaunt, als wir durch kuriose Ortschaften wie Dabergotz, Kerzlin oder Bückwitz fuhren und auch einen Blick auf die Dosse erhaschen konnten. Man sollte vielleicht noch erwähnen, dass sich die geringe Besetzung unseres Teams in den letzten Wochen nicht gerade verbessert hatte. Somit bestand das angereiste Team aus unserem Trainer Zeisi, Edel‑Fan Norbert und uns 7 Spielerinnen, unter denen sich keine feste Passspielerin befand. Zugegeben waren das nicht die allerbesten Voraussetzungen, aber wir gingen den Spieltag unvoreingenommen und motiviert an. Also hieß es nach Ankunft im nördlichsten Standort der Landesliga, im abgelegenen Kyr

Aus, aus, das Spiel ist aus.

Die Stimmung ist am Nullpunkt. Die Gesichter ausdruckslos. Die Blicke leer. Gelegentlich tropft eine Träne herunter. Die Schultern hängen. Irgendwo kullert langsam ein Ball über den Boden, bevor er irgendwann in einer Ecke liegenbleibt. Der informierte Leser hat erkannt: Hier kann es nur um eine Beschreibung des kommenden Saisonstarts in der Brandenburgliga gehen. Denn es fehlt eine Mannschaft, eine Mannschaft, die nicht auf dem Auf- oder Abstiegsplatz stand. Eine Mannschaft, bekannt für ihren Kampfgeist, ihre Willenskraft, ihre nachahmungswürdigen Schiedsrichterleistungen, ihre Eleganz und ihre bemerkenswerten Aufwärmungschoreographien: Motor Hennigsdorf I meldet sich aus dem Spielbetrieb ab. Und das nach dem besten Saisonergebnis, das die Mannschaft je einfahren konnte: einem vierten Platz in der Brandenburgliga. Man soll halt gehen, wenn es am schönsten ist. Es zeichnete sich bereits in der vergangenen Saison ab. Wir waren zu wenig Spielerinnen, um Ausfälle aufgrun

Von frostiger Stimmung und heißem Tanz … hust, hust ... Kampf

Hier ein kleines Interview  als Auswertung  zum Spieltag vom 25.01.2020: Reporter: Wir berichten (nicht mehr ganz so aktuell) aus Zepernick, wo die Mannschaften vom VSB offensiv Eisenhüttenstadt, SG Einheit Zepernick II und SV Motor Hennigsdorf aufeinandertrafen. Pünktlich  um 9 Uhr  (eine Stunde früher als üblich) fanden sich alle Mannschaften in der Halle ein. Auffällig war die geringe Temperatur, es herrschte frostige Stimmung. Es wurde uns jedoch versichert, dass die Heizung an sei. Na dann erstmal die Pelzmäntel bis nach der Erwärmung an behalten.  Aber was treiben die Mädels von Hennigsdorf  denn  da?!? Wir sind doch hier nicht in der Disco! Erstmal ein flottes Tänzchen auf dem Parkett. Aha.  ... Nun aber warm machen Mädels! Reporter: In diesem Zuge möchte ich unseren unparteiischen Beobachter begrüßen. Beobachter: Hallo zusammen. Ich freue mich über diesen Spieltag berichten zu dürfen. Reporter: Was erwarteten Sie von diesem Spieltag? Und könne