Einer für alle – alle für
einen
Ein aufregender
Spieltag gegen die Landesligisten Werderaner VV und
VC Fortuna Kyritz stand an.
Die Hinfahrt - man
könnte beinahe von einer Hinreise sprechen, da die Fahrtzeit 1:15 h
betrug - wurde am 22.02. früh morgens angetreten. Dementsprechend
waren die meisten von uns noch ziemlich müde, aber trotzdem gut
gelaunt, als wir durch kuriose Ortschaften wie Dabergotz, Kerzlin
oder Bückwitz fuhren und auch einen Blick auf die Dosse erhaschen
konnten.
Man sollte vielleicht
noch erwähnen, dass sich die geringe Besetzung unseres Teams in den
letzten Wochen nicht gerade verbessert hatte. Somit bestand das
angereiste Team aus unserem Trainer Zeisi, Edel‑Fan Norbert und
uns 7 Spielerinnen, unter denen sich keine feste Passspielerin
befand. Zugegeben waren das nicht die allerbesten Voraussetzungen,
aber wir gingen den Spieltag unvoreingenommen und motiviert an.
Also hieß es nach
Ankunft im nördlichsten Standort der Landesliga, im abgelegenen
Kyritz, erstmal: ordentlich aufwärmen, sich mit der äußerst
geräumigen Halle vertraut machen und unsere liebe Mella durfte sich
auf die wichtige Funktion als Pass‑Spielerin vorbereiten.
Das erste Spiel begann
um 11:00 Uhr gegen den Werderaner VV und Kyritz im
Schiedsgericht. Ehrlich gesagt hatten einige von uns etwas
Muffensausen, da Werder im vergangenen Spieltag gegen die
Tabellenführer Potsdam und Hohen Neuendorf gewonnen hatte. Dies
ließen wir uns allerdings nicht anmerken und starteten mir folgender
Aufstellung (die wir im Übrigen für den gesamten Spieltag
beibehielten - wie auch sonst?): Mella als Pass, Lisanne und Ani als
unsere beiden Mitten, Amy über Diagonal, Nati und Effi im
Außenangriff und Verena als unsere Libera.
Wir kamen gut ins Spiel
rein, übten souveräne Spielzüge aus und sicherten uns den ersten
Satz recht eindeutig mit einem 25:17. Genauso souverän, wie
wir uns den ersten Satz ergatterten, gaben wir allerdings leider die
beiden folgenden Sätze 2 und 3 ab (17:25 und 16:25). Es schien, als
hätten die Werderaner die Eigenfehlerquote aus dem ersten Satz an
uns abgegeben und sich im Gegenzug warm gespielt. Vor allem die
Nummer 10 machte uns das Leben mit ihren langen und flexiblen
Angriffen auf die 1, die zum Teil direkt hinten in die Ecke fielen,
schwer.
Egal ‑ Abhaken
und weiter!
Im 4. Satz
erwachten wir nun endlich wieder aus unserem Schönheitsschlaf und
lieferten ein aufregendes Kopf‑an‑Kopf‑Rennen.
Jeder Punkt wurde gefeiert, wir motivierten uns gegenseitig und
Fehler wurden ohne große Diskussion abgehakt ‑ ach
könnten wir diese Einstellung nur abspeichern und bei allen Spielen
immer wieder an den Tag legen!
Unseren Gegnerinnen
gefiel dies allerdings nicht allzu gut. Es gab einige
Auseinandersetzungen mit dem Schiedsgericht, ein paar Bälle wurden
von beiden Seiten ausgiebig diskutiert und aus den Zuschauerreihen
der Werderaner wurde das Missfallen an den ja angeblich so
ungerechten Schiedsrichterentscheidungen lauthals kundgetan.
Aber was soll ich
sagen?
Wir waren nun mal alle
heiß auf den Sieg und dachten nicht ans Aufgeben. Diesen Wunsch
hatten wir Motor‑Mädels scheinbar etwas tiefer verinnigt und
deshalb holten wir uns den 4. Satz mit einem 25:21.
Nun hieß es: „Auf
in den Tie‑Break und zeigt was ihr könnt!“
Es blieb ein
aufregendes Spiel und wir kämpften um jeden Punkt. Zum Wechsel stand
es 8:7 - es war also noch alles offen. Wir blieben konzentriert und
jeder zeigte Einsatz. So konnten wir uns mit einem 15:12 zwei
Punkte sichern.
Wir konnten es selbst
kaum glauben, aber wir hatten es gerockt. Auch unsere Zuschauer Zeisi
und Norbert waren im Spielverlauf um einige Tage gealtert, denn auch
sie hatte dieses Spiel einige Nerven gekostet. Aber letztendlich
zahlte sich das Mitfiebern ja aus.
Nach einer kurzen Pause
begann das Spiel Werderaner VV gegen VC Kyritz. Wir mussten
dementsprechend das Schiedsgericht stellen. Effi stellte sich als
1. Schiedsrichterin und Mella als 2. zur Verfügung und das
Spiel konnte losgehen. Der erste Satz ging nur allzu deutlich an die
bereits warm gespielten Werder‑Mädels. Im zweiten Satz holte
Kyritz langsam auf und beide Mannschaften zeichneten sich durch eine
sehr starke Annahme aus. Wir konnten einige schöne Spielzüge
mitverfolgen und Werder sicherte sich auch den zweiten Satz. Den
dritten Satz konnten sich die Kyritzer Mädels mit viel Einsatz und
Kampfgeist erspielen, allerdings mussten sie den finalen 4. Satz
wieder an Werder abgeben. Insgesamt ein schönes Spiel! (9:25 19:25
25:20 19:25)
Nachdem wir alle sicher
in unserem Nachmittags‑Tief angekommen waren und sichtlich
ausgelaugt vom ausgedehnten ersten Spiel waren, mussten wir uns
dennoch auf unser zweites Spiel vorbereiten. Dies startete bei
vorangeschrittener Zeit um 16:15 Uhr.
Im ersten Satz konnten
auch wir uns ziemlich eindeutig von Kyritz abheben und siegten mit
25:15. Wie wir es bereits einige Male erleben durften, holten
uns die Gegnerinnen im 2. Satz auf den Boden der Tatsachen
zurück und agierten nun deutlich aufgeweckter und flexibler. Schnell
drehten sie den Spieß um und führten mit 10:6. Aber wir ließen die
Köpfe nicht hängen und steckten stattdessen alles in unsere
Konzentration. Gegen Ende mussten wir ein paar Mal den Atem anhalten,
wenn bspw. der Ball über die Netzkante rollte, aber dennoch einen
Punkt für uns bedeutete ‑ nun stand es 24:24. Als Team gelang
es uns doch tatsächlich eine weitere Wendung im Satz vorzunehmen und
letztendlich mit 27:25 zu siegen.
Man war das
aufregend! Gänsehaut pur.
Dementsprechend
ambitioniert verlief der dritte Satz. Beide Mannschaften wollten ihn
für sich gewinnen und es fanden schöne Ballwechsel statt und alle
Bälle wurden geschlagen, gekratzt, gelegt oder was sonst noch so
möglich war. Der Tipp unseres Trainers, die Bälle auf den
Marktplatz zu legen, sicherte uns den ein oder anderen Punkt.
Glücklicherweise konnten wir auch diesen Satz verdient für uns
gewinnen, was weitere 3 Punkte auf unserem Landesliga‑Konto
und die Verteidigung des 4. Platzes in der Tabelle bedeuteten.
Klar könnte ich jetzt
noch besonders harte Angriffe, sichere Annahmen oder tolle Zuspiele
einzelner Spielerinnen hervorheben, aber ich denke, was uns an diesem
Tag ausgemacht hat, war der Zusammenhalt. Das gute Harmonieren und
Einstehen füreinander, welches sich auch in den Punkten
wiederspiegelt - denn das ist doch, was einen Teamsport ausmacht!
Unser insgesamt
11‑stündige Ausflug neigte sich dem Ende zu und ich denke ich
kann für uns alle sprechen, wenn ich sage, dass wir ziemlich k. o.,
aber happy in unser Bettchen fallen konnten. Besonders gut war es,
dass alle den Tag ohne Verletzungen überstanden haben und wir den
Titel des letzten Blog‑Eintrages „So langsam machen sich die
Ausfälle bemerkbar“ wettmachen konnten.
Danke Mädels für
einen tollen Spieltag mit viel Spaß, Schweiß und Ehrgeiz.
Motor aus!
Es spielten: Lisanne,
Effi, Ani, Verena, Nati, Mella und Amy
Es coachten / schauten
zu: Zeisi und Norbert (danke für die zuverlässige, aber längst
nicht selbstverständliche Versorgung mit Smoothies und Kaffee!)
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