Alle Jahre ist es wieder soweit. Wir packen unsere
Siebensachen, stehen in aller Herrgottsfrühe auf und machen uns auf den weiten
Weg nach Cott…. Hennigsdorf!
Dieses Jahr durften wir Staffel A der Vorrunde in der
schönen Halle des Puschkin Gymnasiums Hennigsdorf ausrichten.
An der Herrgottsfrühe änderte sich jedoch trotzdem nichts.
Brötchen schmieren, Netze aufbauen, Bänke hinstellen, Kaffee kochen … es gab
genug zu tun. So trafen wir uns an diesem schönen Sonntag in der Halle und
wurden fleißig.
Gegen halb neun reisten unsere ersten Gäste an, die da
wären: KSC ASAHI Spremberg II (Landesliga Süd), VSV Grn-Weiß 78 Erkner II
(Landesklasse Süd), Cottbuser Volleyballverein II (Landesklasse Süd) und VC
Schlafmützen 13 aus Ludwigsfelde (Landesklasse Nord). Eigentlich stand auch der
1. VC Herzberg (Brandenburgliga) auf der Einladungsliste. Leider hatten sie
einen Tag vorher abgesagt. Dadurch änderte sich der Modus Operandi für alle:
statt in zwei Staffeln anzutreten, spielten wir nun jeder gegen jeden auf zwei
Feldern mit zwei Gewinnsätzen.
9:15 Uhr wurde ausgelost und dann fing auch schon unser
erstes Spiel an. Gegner waren die Mädels vom Cottbuser VV II.
Ziel des heutigen Tages war neben dem Sieg (is klar, ne?)
einfach mal alles auszuprobieren, was so im Volleyball-Angriffs-Handbuch für
schnelles Spiel steht. Will sagen: Es sollte Staffeln, Schuss, Schieber, Kurze
und Aufsteiger hageln. Außerdem wanderte unsere liebe Ronja (hoch-effiziente
Außenangreiferin) auf Mitte, um sich auch auf dieser Position ein paar Sporen
zu verdienen.
Wir starteten voller Energie in das Spiel, den Kompass auf
Sieg ausgerichtet. Die Cottbuser Mädels hatten Probleme an allen Fronten und
wir konnten bequem unseren Stiefel runter spielen. Was wir uns selbst wirklich
positiv anrechnen dürfen: obwohl auf der anderen Feldhälfte die Annahmen nicht
funktionierten, der Angriff Schwierigkeiten hatte und auch allgemein wenig
Gegenwehr kam, blieben wir in unserer Leistung konstant und beendeten die Sätze
mit 25:10 und 25:12. Die schnellen Pässe funktionierten und wir konnten für uns
ein erfolgreiches Spiel verbuchen.
Parallel zu uns auf dem anderen Feld hatten gespielt GW
Erkner II gegen ASAHI Spremberg II. Spremberg gewann 2:0 mit 25:15 und 25:17.
Der nächste Programmpunkt folgte: unsere Pause. Bei fünf
Mannschaften, die gleichzeitig auf zwei Feldern spielen ist klar: Einer muss pfeifen.
Also verteilten wir uns gleichmäßig auf beide Felder und wer konnte, kippte
nochmal Kaffee nach, um die Lebensgeister für unser nächstes Spiel zu bewahren.
Es spielten die Schlafmützen 13 gegen GW Erkner II mit
Punktständen 3:25 und 5:25 sowie ASAHI Spremberg II gegen den Cottbuser VV II
mit 25:10 und 25:21.
Gut gerüstet mit Leckereien vom Buffet im Magen starteten
wir in unser zweites Spiel gegen den ASAHI Spremberg II. Auf dem Papier spielt
diese Mannschaft zwar eine Liga unter uns, doch die Erfahrung aus anderen
Begegnungen mit Mannschaften aus anderen Ligen wussten wir, dass dies absolut
nichts zu bedeuten hatte. Zum einen wachsen Mannschaften in solchen Begegnungen
oft über sich hinaus und zum anderen sind die Leistungsunterschiede zwischen
den Ligen teilweise so fein, dass man lieber keine Prognosen über den
Spielausgang in einer direkten Begegnung machen sollte. Wir begingen also von
Anfang an nicht den Fehler, Spremberg zu unterschätzen. Gut so, denn die
Sprembergerinnen spielten stark auf und setzten uns von Anfang an unter Druck.
Eine der gegnerischen Spielerinnen war uns schon während
unserer Pause aufgefallen. Super Quote vorne im Angriff, super Abwehrleistung
hinten und gefährliche Angriffe aus dem Hinterfeld. Kein Wunder, dass Ossis
erste Ansage war, diese Spielerin mit allen Mitteln zu blocken und zu
verhindern, dass sie uns den Ball variantenreich auf dem vierten Meter
einbügelt. Wenn sie außen steht, gibt es einen Zweierblock außen und die Mitte
darf offenbleiben, wenn sie von woanders angreift, folgen ihr unsere Blocker
wie Spürhunde. Geht sie auf die Bank, setzen wir uns daneben und muss sie aufs
Klo, gehen wir mit. Klar soweit?
Dummerweise gelang es uns nicht, diesen wunderbaren Plan
umzusetzen. Spremberg zeigte auch neben dieser einen Spielerin gute Leistungen
und uns saß die Pause in den Knochen (und die Nudeln im Magen – so rächte sich
der Stopp am Buffet!) Wir spielten mit sauberen 80 Prozent Leistung, womit sich
bei besseren Mannschaften leider kein Blumentopf gewinnen lässt. Viele kleine
Fehler und Unstimmigkeiten unsererseits führten dazu, dass wir zwar
dranblieben, uns aber nicht von Spremberg absetzen konnten. So kam es, dass
Spremberg uns letztlich endgültig davonlief und den Satz mit 25:17 Punkten nach
Hause holte.
So. Jetzt waren wir wach. Verlieren ging ja mal gar nicht.
Also abhaken und mit Elan ab in den zweiten Satz. Diesmal
schafften wir es, Spremberg nach und nach hinter uns zu lassen. Zugegeben
machten wir immer noch die meisten Punkte dann, wenn besagte Spielerin hinten
in der Abwehr stand, aber was soll’s. Wir nutzten es taktisch aus und
versuchten, in diesen Phasen so viele Punkte wie möglich zu machen. Cindy
mutierte zum Angriffswunder, denn jeder von ihr gespielte Ball über das Netz
war ein Punkt. Ja, auch der verstellte Pass, den sie in hohem Bogen über Kopf baggern
musste. Keine Ahnung, wie sie das machte, aber die Gegnerinnen blieben wie erstarrt
stehen und warteten, bis auch dieser Ball den Boden berührte. It’s magic.
Wir beschlossen den Satz mit 25:18 Punkten und fühlten uns
gerüstet für den Tie-Break. Das war zu schaffen, wir befanden uns endlich
wieder auf unserer Leistungshöhe. Der Anfang gelang uns auch ganz gut, sodass
wir schnell einen bequemen Abstand von ca. 2-3 Punkten halten konnten. Wir
spielten souverän und kamen nicht mehr in Bedrängnis. Das Ende eines sehr spaßigen
Spiels war ein Punktestand von 15:11.
Auf dem anderen Feld spielte in der Zwischenzeit der
Cottbuser VV II gegen die Schlafmützen 13. Den ersten Satz holten die
Schlafmützen mit 25:19, dann schnappte Cottbus sich das Ding zurück mit 25:23
und im Tie-Break 16:14.
Mit schweißtreibenden zwei Spielen in den Knochen starteten
wir in unser drittes Spiel gegen GW Erkner II. Die Muskeln wurden langsam müde
und der permanente Wechsel von warm und kalt begann, uns zuzusetzen. (jaaa, wir
hören hier ein Mimimimimi!)
Der Start gelang uns gut. Wir probierten die schwierigen Angriffskombinationen
aus, mal mit mehr und mal weniger Erfolg. Natürlich kostete uns das Punkte,
aber solange wir immer obenauf blieben, war uns das herzlich egal. Es macht
einfach Spaß, sich mal so richtig austoben zu können. Leider ließ die
Konzentration zum Ende des Satzes immer mehr nach und Erkner kam näher. Wir
beendeten den Satz mit 25:17 Punkten, aber es war bereits da zu spüren, dass
Erkner langsam Oberwasser bekam.
Dementsprechend katastrophal startete der zweite Satz und
wir lagen direkt ein paar Punkte zurück. Wir blieben entspannt (oder
schläfrig?) aber stellten erstmal um zu „normalem“ Spiel. Will sagen: nicht nur
gefährliche Pässe, sondern auch langsamere Kombinationen, die aber mit höherer
Wahrscheinlichkeit funktionieren. Brachte aber nichts. Erkner blockte uns weg,
servierte starke Aufschläge oder schlug den Ball hinter unserem Rücken auf die
Grundlinie. Immer rein in den Schlafsack. Am ärgerlichsten war Erkners mitunter
unkonventionelle Spielweise mit zweiten Bällen oder abgerutschten Angriffen,
die uns regelmäßig kalt erwischten. So waren wir das aus unserem Spielalltag nicht
gewohnt und kaum in der Lage, uns anzupassen.
Wir machten trotzdem unsere Punkte, aber seien wir ehrlich:
Während Erkner so richtig aufdrehte, kämpften wir darum, wenigstens unsere
guten alten 80 Prozent wieder zu erreichen. Ehe wir endlich wieder richtig wach
auf dem Feld standen und unsere Leistung abriefen, hatte Erkner 18 Punkte und
wir … naja, weniger halt.
Irgendwie fanden wir zu uns selbst zurück, holten auf und
drehten das Spiel am Ende doch noch eindeutig für uns mit 25:20 Punkten. Wir
hatten zwar gewonnen, aber so richtig gut fühlte es sich nicht an.
Während wir gegen Erkner gespielt hatten, traten auf dem
anderen Feld die Schlafmützen 13 gegen den ASAHI Spremberg II an. Diese Sätze
entschied Spremberg für sich mit 25:14 und 25:8.
Es begann unser letztes Spiel des Tages gegen die
Schlafmützen 13 aus Ludwigsfelde. Wir waren mental wieder einigermaßen auf Spur
und fühlten uns erneut bereit, was auszuprobieren. Im letzten Spiel dieses
Tages stand der Doppelläufer auf der Menükarte. Für alle, die damit nichts
anfangen können: Normalerweise springt nur ein Zuspieler auf dem Spielfeld
herum. Beim Doppelläufer sind es gleich zwei, die mal zuspielen und mal angreifen,
je nach Gustus und Spielposition. Klingt nach Chaos, oder?
War es aber nicht! Wir machten eine ziemlich gute Figur und
konnten schöne Punkte verbuchen. Die Schlafmützen dagegen machten einen
ziemlich müden Eindruck (hihi… wenigstens einen flachen Witz muss man mir
gönnen) denn schließlich hatten auch sie bereits drei lange Spiele hinter sich.
Wir konnten wieder das eine oder andere ausprobieren, noch einmal die letzten
Spielminuten des Tages genießen. Wir gewannen den ersten Satz mit 25:12 und den
zweiten mit 25:11 Punkten.
Das letzte Spiel auf dem anderen Feld bestritten der
Cottbuser VV II gegen GW Erkner II. Erkner gewann mit 25:22 und 25:15.
Damit endete dieser schöne Tag folgendem Gesamtergebnis.
Qualifiziert sind die ersten drei Plätze:
Platz 1: Wir, wir, wir, yippeeh yeah!
Platz 2: KSC ASAH Spremberg II
Platz 3: VSV Grün-Weiß 78 Erkner II
Nicht für die Endrunde qualifiziert hatten sich der 4. Platz
mit dem Cottbuser Volleyballverein II und die VC Schlafmützen mit dem 5. Platz.
Ein großer Dank geht an Ossi und Thommy, die voller Elan
dabei waren, uns super gecoacht haben und, ganz wichtig, im Spiel gegen Erkner
keine scharfen Gegenstände ins Feld geschmissen haben.
P.S. Wir sind der Spielerin aus Spremberg übrigens nicht bis
aufs Klo gefolgt. Selbst wir haben unsere Grenzen.
P.S.S. Übrigens haben sich auch unsere Hennigsdorfer Motor
Damen II qualifiziert für den Landespokal. War nichts Weltbewegendes. Sie haben
nur mal eben die Brandenburgliga-Mannschaft Energie Cottbus II mit einem 2:0
weggefrühstückt und als Nachschlag einen Tie-Break erzwungen gegen den
Brandenburgliga-Tabellenführer VSB Eisenhüttenstatt. Den VSV Oranienburg II
(Landesklasse Nord) fegten sie mit einem 2:0 vom Feld und gönnten ihnen pro
Satz maximal 15 Punkte. Wenn man bis nach Cottbus reisen muss, kann man schon
mal einen raushauen, gel?
Mehr Infos dazu bekommt ihr, wenn ihr runter scrollt und
weiterlest, was die liebe Verena
zum Thema zu berichten weiß. ;)
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