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Vorrunde Landespokal am 13.01.2019 – mit einem Whoop Whoop auf nach Cottbus!


Alle Jahre ist es wieder soweit. Wir packen unsere Siebensachen, stehen in aller Herrgottsfrühe auf und machen uns auf den weiten Weg nach Cott…. Hennigsdorf!
Dieses Jahr durften wir Staffel A der Vorrunde in der schönen Halle des Puschkin Gymnasiums Hennigsdorf ausrichten.
An der Herrgottsfrühe änderte sich jedoch trotzdem nichts. Brötchen schmieren, Netze aufbauen, Bänke hinstellen, Kaffee kochen … es gab genug zu tun. So trafen wir uns an diesem schönen Sonntag in der Halle und wurden fleißig.

Gegen halb neun reisten unsere ersten Gäste an, die da wären: KSC ASAHI Spremberg II (Landesliga Süd), VSV Grn-Weiß 78 Erkner II (Landesklasse Süd), Cottbuser Volleyballverein II (Landesklasse Süd) und VC Schlafmützen 13 aus Ludwigsfelde (Landesklasse Nord). Eigentlich stand auch der 1. VC Herzberg (Brandenburgliga) auf der Einladungsliste. Leider hatten sie einen Tag vorher abgesagt. Dadurch änderte sich der Modus Operandi für alle: statt in zwei Staffeln anzutreten, spielten wir nun jeder gegen jeden auf zwei Feldern mit zwei Gewinnsätzen.
9:15 Uhr wurde ausgelost und dann fing auch schon unser erstes Spiel an. Gegner waren die Mädels vom Cottbuser VV II.
Ziel des heutigen Tages war neben dem Sieg (is klar, ne?) einfach mal alles auszuprobieren, was so im Volleyball-Angriffs-Handbuch für schnelles Spiel steht. Will sagen: Es sollte Staffeln, Schuss, Schieber, Kurze und Aufsteiger hageln. Außerdem wanderte unsere liebe Ronja (hoch-effiziente Außenangreiferin) auf Mitte, um sich auch auf dieser Position ein paar Sporen zu verdienen.

Wir starteten voller Energie in das Spiel, den Kompass auf Sieg ausgerichtet. Die Cottbuser Mädels hatten Probleme an allen Fronten und wir konnten bequem unseren Stiefel runter spielen. Was wir uns selbst wirklich positiv anrechnen dürfen: obwohl auf der anderen Feldhälfte die Annahmen nicht funktionierten, der Angriff Schwierigkeiten hatte und auch allgemein wenig Gegenwehr kam, blieben wir in unserer Leistung konstant und beendeten die Sätze mit 25:10 und 25:12. Die schnellen Pässe funktionierten und wir konnten für uns ein erfolgreiches Spiel verbuchen.

Parallel zu uns auf dem anderen Feld hatten gespielt GW Erkner II gegen ASAHI Spremberg II. Spremberg gewann 2:0 mit 25:15 und 25:17.

Der nächste Programmpunkt folgte: unsere Pause. Bei fünf Mannschaften, die gleichzeitig auf zwei Feldern spielen ist klar: Einer muss pfeifen. Also verteilten wir uns gleichmäßig auf beide Felder und wer konnte, kippte nochmal Kaffee nach, um die Lebensgeister für unser nächstes Spiel zu bewahren.

Es spielten die Schlafmützen 13 gegen GW Erkner II mit Punktständen 3:25 und 5:25 sowie ASAHI Spremberg II gegen den Cottbuser VV II mit 25:10 und 25:21.

Gut gerüstet mit Leckereien vom Buffet im Magen starteten wir in unser zweites Spiel gegen den ASAHI Spremberg II. Auf dem Papier spielt diese Mannschaft zwar eine Liga unter uns, doch die Erfahrung aus anderen Begegnungen mit Mannschaften aus anderen Ligen wussten wir, dass dies absolut nichts zu bedeuten hatte. Zum einen wachsen Mannschaften in solchen Begegnungen oft über sich hinaus und zum anderen sind die Leistungsunterschiede zwischen den Ligen teilweise so fein, dass man lieber keine Prognosen über den Spielausgang in einer direkten Begegnung machen sollte. Wir begingen also von Anfang an nicht den Fehler, Spremberg zu unterschätzen. Gut so, denn die Sprembergerinnen spielten stark auf und setzten uns von Anfang an unter Druck.

Eine der gegnerischen Spielerinnen war uns schon während unserer Pause aufgefallen. Super Quote vorne im Angriff, super Abwehrleistung hinten und gefährliche Angriffe aus dem Hinterfeld. Kein Wunder, dass Ossis erste Ansage war, diese Spielerin mit allen Mitteln zu blocken und zu verhindern, dass sie uns den Ball variantenreich auf dem vierten Meter einbügelt. Wenn sie außen steht, gibt es einen Zweierblock außen und die Mitte darf offenbleiben, wenn sie von woanders angreift, folgen ihr unsere Blocker wie Spürhunde. Geht sie auf die Bank, setzen wir uns daneben und muss sie aufs Klo, gehen wir mit. Klar soweit?

Dummerweise gelang es uns nicht, diesen wunderbaren Plan umzusetzen. Spremberg zeigte auch neben dieser einen Spielerin gute Leistungen und uns saß die Pause in den Knochen (und die Nudeln im Magen – so rächte sich der Stopp am Buffet!) Wir spielten mit sauberen 80 Prozent Leistung, womit sich bei besseren Mannschaften leider kein Blumentopf gewinnen lässt. Viele kleine Fehler und Unstimmigkeiten unsererseits führten dazu, dass wir zwar dranblieben, uns aber nicht von Spremberg absetzen konnten. So kam es, dass Spremberg uns letztlich endgültig davonlief und den Satz mit 25:17 Punkten nach Hause holte.

So. Jetzt waren wir wach. Verlieren ging ja mal gar nicht.
Also abhaken und mit Elan ab in den zweiten Satz. Diesmal schafften wir es, Spremberg nach und nach hinter uns zu lassen. Zugegeben machten wir immer noch die meisten Punkte dann, wenn besagte Spielerin hinten in der Abwehr stand, aber was soll’s. Wir nutzten es taktisch aus und versuchten, in diesen Phasen so viele Punkte wie möglich zu machen. Cindy mutierte zum Angriffswunder, denn jeder von ihr gespielte Ball über das Netz war ein Punkt. Ja, auch der verstellte Pass, den sie in hohem Bogen über Kopf baggern musste. Keine Ahnung, wie sie das machte, aber die Gegnerinnen blieben wie erstarrt stehen und warteten, bis auch dieser Ball den Boden berührte. It’s magic.

Wir beschlossen den Satz mit 25:18 Punkten und fühlten uns gerüstet für den Tie-Break. Das war zu schaffen, wir befanden uns endlich wieder auf unserer Leistungshöhe. Der Anfang gelang uns auch ganz gut, sodass wir schnell einen bequemen Abstand von ca. 2-3 Punkten halten konnten. Wir spielten souverän und kamen nicht mehr in Bedrängnis. Das Ende eines sehr spaßigen Spiels war ein Punktestand von 15:11.

Auf dem anderen Feld spielte in der Zwischenzeit der Cottbuser VV II gegen die Schlafmützen 13. Den ersten Satz holten die Schlafmützen mit 25:19, dann schnappte Cottbus sich das Ding zurück mit 25:23 und im Tie-Break 16:14.

Mit schweißtreibenden zwei Spielen in den Knochen starteten wir in unser drittes Spiel gegen GW Erkner II. Die Muskeln wurden langsam müde und der permanente Wechsel von warm und kalt begann, uns zuzusetzen. (jaaa, wir hören hier ein Mimimimimi!)

Der Start gelang uns gut. Wir probierten die schwierigen Angriffskombinationen aus, mal mit mehr und mal weniger Erfolg. Natürlich kostete uns das Punkte, aber solange wir immer obenauf blieben, war uns das herzlich egal. Es macht einfach Spaß, sich mal so richtig austoben zu können. Leider ließ die Konzentration zum Ende des Satzes immer mehr nach und Erkner kam näher. Wir beendeten den Satz mit 25:17 Punkten, aber es war bereits da zu spüren, dass Erkner langsam Oberwasser bekam.

Dementsprechend katastrophal startete der zweite Satz und wir lagen direkt ein paar Punkte zurück. Wir blieben entspannt (oder schläfrig?) aber stellten erstmal um zu „normalem“ Spiel. Will sagen: nicht nur gefährliche Pässe, sondern auch langsamere Kombinationen, die aber mit höherer Wahrscheinlichkeit funktionieren. Brachte aber nichts. Erkner blockte uns weg, servierte starke Aufschläge oder schlug den Ball hinter unserem Rücken auf die Grundlinie. Immer rein in den Schlafsack. Am ärgerlichsten war Erkners mitunter unkonventionelle Spielweise mit zweiten Bällen oder abgerutschten Angriffen, die uns regelmäßig kalt erwischten. So waren wir das aus unserem Spielalltag nicht gewohnt und kaum in der Lage, uns anzupassen.

Wir machten trotzdem unsere Punkte, aber seien wir ehrlich: Während Erkner so richtig aufdrehte, kämpften wir darum, wenigstens unsere guten alten 80 Prozent wieder zu erreichen. Ehe wir endlich wieder richtig wach auf dem Feld standen und unsere Leistung abriefen, hatte Erkner 18 Punkte und wir … naja, weniger halt.

Irgendwie fanden wir zu uns selbst zurück, holten auf und drehten das Spiel am Ende doch noch eindeutig für uns mit 25:20 Punkten. Wir hatten zwar gewonnen, aber so richtig gut fühlte es sich nicht an.

Während wir gegen Erkner gespielt hatten, traten auf dem anderen Feld die Schlafmützen 13 gegen den ASAHI Spremberg II an. Diese Sätze entschied Spremberg für sich mit 25:14 und 25:8.

Es begann unser letztes Spiel des Tages gegen die Schlafmützen 13 aus Ludwigsfelde. Wir waren mental wieder einigermaßen auf Spur und fühlten uns erneut bereit, was auszuprobieren. Im letzten Spiel dieses Tages stand der Doppelläufer auf der Menükarte. Für alle, die damit nichts anfangen können: Normalerweise springt nur ein Zuspieler auf dem Spielfeld herum. Beim Doppelläufer sind es gleich zwei, die mal zuspielen und mal angreifen, je nach Gustus und Spielposition. Klingt nach Chaos, oder?

War es aber nicht! Wir machten eine ziemlich gute Figur und konnten schöne Punkte verbuchen. Die Schlafmützen dagegen machten einen ziemlich müden Eindruck (hihi… wenigstens einen flachen Witz muss man mir gönnen) denn schließlich hatten auch sie bereits drei lange Spiele hinter sich. Wir konnten wieder das eine oder andere ausprobieren, noch einmal die letzten Spielminuten des Tages genießen. Wir gewannen den ersten Satz mit 25:12 und den zweiten mit 25:11 Punkten.

Das letzte Spiel auf dem anderen Feld bestritten der Cottbuser VV II gegen GW Erkner II. Erkner gewann mit 25:22 und 25:15.
Damit endete dieser schöne Tag folgendem Gesamtergebnis. Qualifiziert sind die ersten drei Plätze:

Platz 1: Wir, wir, wir, yippeeh yeah!
Platz 2: KSC ASAH Spremberg II
Platz 3: VSV Grün-Weiß 78 Erkner II

Nicht für die Endrunde qualifiziert hatten sich der 4. Platz mit dem Cottbuser Volleyballverein II und die VC Schlafmützen mit dem 5. Platz.

Ein großer Dank geht an Ossi und Thommy, die voller Elan dabei waren, uns super gecoacht haben und, ganz wichtig, im Spiel gegen Erkner keine scharfen Gegenstände ins Feld geschmissen haben.


P.S. Wir sind der Spielerin aus Spremberg übrigens nicht bis aufs Klo gefolgt. Selbst wir haben unsere Grenzen.

P.S.S. Übrigens haben sich auch unsere Hennigsdorfer Motor Damen II qualifiziert für den Landespokal. War nichts Weltbewegendes. Sie haben nur mal eben die Brandenburgliga-Mannschaft Energie Cottbus II mit einem 2:0 weggefrühstückt und als Nachschlag einen Tie-Break erzwungen gegen den Brandenburgliga-Tabellenführer VSB Eisenhüttenstatt. Den VSV Oranienburg II (Landesklasse Nord) fegten sie mit einem 2:0 vom Feld und gönnten ihnen pro Satz maximal 15 Punkte. Wenn man bis nach Cottbus reisen muss, kann man schon mal einen raushauen, gel?
Mehr Infos dazu bekommt ihr, wenn ihr runter scrollt und weiterlest, was die liebe Verena

zum Thema zu berichten weiß. ;)

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