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Vorrunde Landespokal - Geburtstag der besonderen Art

  oder: Ani muss pünktlich zum Flughafen

Unsere neu aufgestellte Landesklassemannschaft wollte sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen und meldete sich ebenfalls wie unsere 1. Damen zur Vorrunde des Landespokals an. Was in diesem Fall gleichbedeutend war mit: Wir, die 2. Damen, durften Sonntag in aller Herrgottsfrühe und zu nächtlicher Zeit sowie bei wolkenverhangenem Himmel in die Niederlausitz ins scheene Cottbus reisen. Oh Jeah! Viel gesehen haben wir jetzt leider nicht, es war ja noch dunkel. Unsere Begeisterung steigerte sich unterwegs jedoch ins Unermessliche, als gefühlt die halbe Mannschaft dachte, sich beim Autobahnfotografen ein Lichtbild abholen zu müssen. So ist das jedenfalls, wenn alle ungeduldig sind und dem ersten Spiel entgegenfiebern. :-)

Eine Tatsache machte diesen Sonntag noch besonders, denn unsere liebe Mella hatte an diesem Tag Geburtstag. Doch diesen Tag wollte sie nicht bei Kaffee und Kuchen zu Hause verleben, sie entschloss sich mit uns dem Volleyball nachzujagen. Ja wirklich, so kann man auch seinen Geburtstag feiern. Nachdem alle pünktlich ankamen und bevor das Frösteln in der kalten Halle überhand nahm, sangen wir der Mella zur Begrüßung ein Geburtstagsständchen. Selbstverständlich gehörten Luftballons und ein Kuchen auch dazu. Diese Überraschung war uns gelungen! 

Unsere Staffel bestand ursprünglich aus sechs Teams -  VSB offensiv Eisenhüttenstadt (BBL), Energie Cottbus II (BBL); electronic Hohen Neuendorf (LL); Blau Weiß Heinersdorf (LK), Havel Oranienburg II (LK) und uns Motor-Damen. Nach den Absagen von Hohen Neuendorf und Heinersdorf schrumpfte die Staffel auf vier Teams mit einem Spielmodus jeder gegen jeden (bei zwei Gewinnsätzen), wobei die Spiele auf nur einem Feld ausgetragen wurden. Demzufolge mussten nur drei Spiele absolviert werden, was unserer Ani entgegenkam, die abends ihren Flug von Berlin-Schönefeld in den Urlaub erwischen musste. Unser Ziel für die Vorrunde war klar und hieß natürlich, sich für die Endrunde zu qualifizieren – bloß keinen Druck aufbauen (grins).

Jetzt hieß es, warme Gedanken machen und sich für das erste Spiel gegen Energie Cottbus II bereit zu machen. Warm Up im wahrsten Sinne des Wortes, denn in der Halle wehte wie schon mal erwähnt ein recht kühles Lüftchen. Uns gegenüber stand nun ein Brandenburgligist, wir konnten deshalb sowohl unbeschwert als auch mit freiem Kopf aufspielen. Und wir starteten gut und mit Spaß in unser erstes Spiel des Tages. Die guten Annahmen konnten von der schnellen Anne für die Angreifer auf allen Positionen verteilt werden. Caro war auf Diagonal konstant im Angriff, Effi versenkte über Außen ihre Bälle und die beiden Mitten Ani und Jules punkteten nicht nur mit Schnelligkeit, sondern gelegentlich mit schönen platzierten und überlegten Angriffen. Und die Geburtstagslibera Mella kratzte, wenn nötig, jeden Ball vom Parkett. Lisanne fand immer mehr in ihre Rolle als Außenangreifer, anstatt wie sonst Mitte zu spielen und hatte sichtlich Spaß an ihrer Aufgabe. Hinzu kamen die druckvollen Aufschläge und die gute Stimmung auf und neben dem Feld, so dass wir zur Freude unseres Trainers den ersten Satz mit 25:20 nach Hause holten (jawoll, gegen einen Brandenburgligisten!). Mit diesem Schwung und dem Satzgewinn im Gepäck wollten wir nun mehr. Was soll man sagen – auch im zweiten Satz gingen wir mit viel Elan und Spielspaß ans Werk. Die Mädels von Energie bäumten sich noch mal kurz auf, aber den Sieg wollten wir uns nicht mehr nehmen lassen. Gesagt, getan – mit 25:17 gewannen wir auch diesen Satz und konnten somit die ersten zwei Punkte auf unserem Konto verbuchen. Großer Jubel und ein Siegertanz auf dem Parkett folgten. Und unser Trainer Matze (Zeisi) war wohl auch ein bisschen Stolz auf uns. ;o)

Zum Glück war die Temperatur in der Halle nun erträglich. Denn das zweite Spiel stand an, gegen Eisenhüttenstadt, immerhin Erster der BBL. Da hat man erst mal Respekt. Doch auch hier zeigte sich, dass wir durchaus mitspielen können, auch wenn wohl auf Seiten von Hütte einige Jugendspielerinnen mit auf dem Feld standen. Doch auch hier galt die Devise – Spaß am Spiel und wir haben ja nichts zu verlieren. Sowohl die Mädels vom VSB, als auch wir schenkten uns nichts. Beide Mannschaften punkteten im Wechsel, wir holten einen kleinen Rückstand auf und setzten sogar mit zwei Punkten ab. Anne setzte ihre Angreifer mit variablen Pässen gut in Szene.  Jetzt hieß es "Crunchtime, Baby!" – da lag ein Satzgewinn in der Luft. Die Spannung war kaum zu ertragen. Die Stimmung brodelte – schließlich hatte Ani die Ehre den Satzball zu verwandeln – so geschah es. Wir belohnten uns für das kampfbetonte Auftreten, indem wir den Satz mit 25:22 für uns entschieden. Ani wollte wohl lieber pünktlich los zum Flughafen?!

Was war nun möglich? Also schnell auf in den nächsten Satz! Doch Hütte legte nun eine Schippe mehr drauf, wirkungsvolle Aufschläge stellten unserer Annahme vor einige schwierige Aufgaben. Schnelle Angriffe über die Mitte bescherten dem VSB wichtige Punkte und ein gutes Punktepolster. Diesen Satz mussten wir abhaken. Auf ging es in den Tiebreak - it is not over until it is over. Nach leichten Startschwierigkeiten glichen wir durch eine starke Aufgabenserie von Anne aus. Bis zur Mitte des Tiebreaks blieb es spannend, wir wechselten bei 7:8 die Seiten. Jedoch ließ Hütte jetzt nichts mehr anbrennen und die Mannschaft spielte mit Routine den Satz zu Ende. Alles in allem können wir stolz auf uns sein, dieses Spiel war mitreißend, hochspannend und sehenswert.

Im dritten und letzten Spiel traten wir gegen Oranienburg an – Derbytime der OHV-Teams in der Lausitz sozusagen. Bisher hatten die Mädels von Havel an diesem Tage kein Spiel für sich entscheiden können. Für uns war klar, dass wir das Parkett zum Abschluss des Tages unbedingt als Sieger verlassen wollten. Im ersten Satz spielten wir unsere Stärken aus und setzten Oranienburgs Annahme mit wirksamen Aufschlägen unter Druck. Mella stand stabil in Annahme und Abwehr, so dass die Havelmädels es schwer hatten, ihren Spielfluss zu finden. Der Satz ging mit 25:15 auf unser Konto.

Im vielleicht letzten Satz des Tages wurde die Mannschaft noch mal durchgemischt, so dass auch Spielerinnen mit weniger Spielpraxis zum Einsatz kamen. Jetzt durfte Effi als Spielmacher die Pässe für die Angreifer zuspielen, Mella und Caro bekamen eine Pause. Teilweise sah es nicht so souverän aus auf dem Feld wie mit dem Stammsechser, aber dann kam Ani zum Aufschlag und setzte mit ihrer Serie von sechs sehr gut platzierten Aufschlägen ein Ausrufezeichen – man hatte den Eindruck, dass es für Ani wohl Zeit war, endlich den Flieger zu erreichen. Dabei wollten wir sie natürlich unterstützen!
Scherz beiseite – Havel konnte uns nicht mehr viel entgegen setzen. Wir brachten auch diesen letzten Satz ins Ziel und holten uns zwei weitere Punkte.

Fazit: Wir haben uns mit dem zweiten Platz in unserer Gruppe viel Spaß und guter Stimmung für die Pokalendrunde qualifiziert! Zwei Siege und eine Tiebreakniederlage.  Es war also ein rundum erfolgreicher Geburtstag für die Mella mit einem wundervollen Geschenk der Qualifikation. Übrigens hat Ani den Flughafen pünktlich erreicht und konnte wie geplant in die Sonne starten. ;-)

Wir freuen uns auf die Endrunde in Cottbus Anfang Mai. Dann können wir gemeinsam mit unseren 1. Damen den Weg nach Cottbus antreten – schon wieder und hoffentlich diesmal ohne nutzlose Lichtbilder. :o) Die Vorfreude steigt!



Es spielten: Anne, Ani, Lisanne, Jules, Effi, Patti, Mella, Caro, Verena
Es coachte: Matze (Zeisi)
Es unterstützte uns Edelfan Norbert!

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