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„In Luckenwalde fliegen die Engel tief“ – aber offensichtlich erfolgreich

Unser vorletzter Spieltag fand am 05.03. in Luckenwalde statt. Während wir fast vollständig mit elf Spielerinnen anreisten, kam unser erster Gegner aus Werder nur mit sieben. Die Begrüßung der beiden Teams fiel wie gewohnt herzlich aus und pünktlich um 11 starteten wir in unser vorerst letztes Spiel gegen diesen Gegner in einer recht flachen Halle (was Jule B. scharfsinnig mit „Tja, in Luckenwalde fliegen die Engel wohl tief!“ kommentierte).



Der erste Satz verlief nicht sonderlich spektakulär. Wir (Zuspiel: Anne; Dia: Lina; Mitte: Ronja, Heike; Außen: Racine, Jule F.; Libero: Mella) waren zwar spielerisch die Besseren, doch auch Werder zeigte gute Aktionen und Kampfgeist. Obwohl von einem direkten Weg zum Sieg keine Rede sein kann, gewannen wir den ersten Satz mit einer schönen Aufschlagserie von Heike mit 25:19.






Der zweite Satz war eindeutiger. Unser Spiel wurde runder, die Aufschläge waren zuverlässig druckvoll und wir nutzen die von Werder meist eher liebevoll zu uns rüber gespielten Bälle für ein variables Passspiel und überlegte Angriffe. Ossi musste nicht eine Auszeit nutzen und konnte dem Satzgewinn (wieder zu 19) gelassen entgegen sehen.


Den dritten Satz werden wir nicht ganz so schnell vergessen. Jule kam für Anne auf die Zuspielerposition und machte einen richtig guten Job, bis sie sich (selbstverständlich bei einer spektakulären Rettungsaktion) das Handgelenk verstauchte. Werder, die schon bis zu diesem Punkt wieder begonnen hatten sich zu wehren, nutzten die trotz Rückwechsel auf unserer Zuspielposition darauf folgende Unruhe bei uns aus und legte los. Viel Motivationsgebrüll vom Seitenrand, zwei weitere Spielerwechsel und eine ordentliche Ansage von Ossi waren nötig um auch den letzten Satz mit 27:25 abzuschließen.


Im zweiten Spiel des Tages besiegte Luckenwalde Werder klar mit 3:0. Unglücklicherweise verletzte sich dabei eine der sehr jungen Luckenwalderinnen bei einer Netzaktion – gute Besserung von unserer Seite!


Während das Spiel lief, konnten wir bereits erahnen, dass das kommende Spiel nicht leicht werden würde. Luckenwalde spielte souverän mit starken Angriffen, guten Aufschlägen und einer beeindruckenden Abwehrarbeit. Das sollten sie dann auch beim Spiel gegen uns fortführen.
Wir starteten mit einem leicht veränderten Sechser. Lina auf der Diagonalposition, Ronja und Jule F. auf Außen, Franzi und Sophie auf Mitte, Mella als Libero und Lena auf Zuspiel.

Um es kurz zu sagen, Luckenwalde überrannte uns einfach. Vier Aufschlagfehler in Folge, ein zögerlicher Block, zu wenig Druck/Einfallsreichtum im Angriff und ein wackelnde Annahme ließen uns die komplette erste Satzhälfte äußerst ungefährlich aussehen. Hinzu kam die überaus gute Stimmung der Luckenwalder, die ihr Publikum mit Trommel, eigens mit einem Bild der Mannschaft bedruckten Klatschpappen und Klappenhänden ausgestattet hatten und dafür (und für ihre Leistungen) frenetisch gefeiert wurden. Die zwei Auszeiten bei 2:8 und 8:17 aus unserer Sicht halfen wenig und so gaben wir den Satz mit 25:16 ab.


Im zweiten Satz verlief es zunächst nicht viel besser. Eine Aufschlagserie des Gegner brachte Luckenwalde mit 6:1 in Führung – der auf die Auszeit folgende Punkt kann wohl unter „Trainerpunkt“ vermerkt werden.


Diesmal jedoch zeigten wir etwas mehr Gegenwehr. Luckenwalde nahm sichershalber bei 10:8 aus ihrer Sicht eine Auszeit, die offenbar wirkte: Die Mädels ackerten hinten und hämmerten vorne und zogen wieder davon. Bei 9:13 setzte Ossi wieder auf das bewährte System und brachte Anne zurück auf Zuspiel. Das weckte unseren Kampfgeist und plötzlich befanden wir uns wieder in einem Spiel auf Augenhöhe. Beide Seiten brachten in der Abwehr Bälle hoch, die unter normalen Umständen längst abgeschrieben worden wären. Jule und Ronja nutzten harte Angriffe und überlegte Leger gleichermaßen, Racine (in diesem Satz auf Dia) schlug abwechselnd Linie und scharfe Winkel, Anne brachte aus den verdrehtesten Körperhaltungen noch perfekte Pässe hervor, Mella zauberte hinten und Sophie und Franzi machten im Block den gegnerischen Angreifern das Leben schwer und trieben so der Luckenwalder Passspielerin Tränen in die Augen.


Doch den Vorsprung konnten wir nicht mehr einholen. Aus dem 18:11 konnten wir uns zwar noch mit fantastischen Spielzügen weiter heran kämpfen, verloren den Satz aber leider doch zu 21.


Im dritten Satz waren wir lange gleichauf, führten sogar bei der ersten Auszeit auf Luckenwalder Seite mit 9:8. Luckenwalde hatte offenbar eine kleine Schwächephase – sie gaben nicht mehr alles für jeden Ball und machten einige unnötige Fehler, was uns etwas Raum gab. Leider nicht genug, um uns entscheidend abzusetzen. Die Aufschläge, sie sonst eine unserer Stärken sind, landeten wieder reihenweise im Netz oder Aus oder wurden quasi als Dankeball rüber gespielt. Wir zeigten trotzdem wieder viele schöne Spielzüge, bevor wir unseren Satzverlust (20:25) und fünfte Spielniederlage als endgültig betrachten mussten.


Doch nun heißt es abhaken und die kommende Woche nutzen, denn schon am nächsten Sonntag (13.3.) gibt es die Revanche. Dann findet die Vorrunde des Landespokal (Qualifikation) statt und zwar bei uns in der Halle in der Spandauer Allee 12. Ihr wollt sehen, ob wir es besser können? Dann kommt vorbei und feuert uns an!


Die weiteren Gegner sind Spremberg II (aktuell 4. der Landesklasse Süd), Erkner II (aktuell 4. der Brandeburgliga) und USV II (vorzeitiger Sieger der Brandenburgliga), trainiert vorn keinem anderen als unserem eigenen ehemaligen Trainer Marcel Fiß.



Wir freuen uns auf euch!!


Es spielten: Racine R., Jule F., Ronja S., Jule B., Anne G., Lina H., Mella K., Franzi J., Sophie P., Heike S., Lena M.

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